Wie es anfing…

Juckende Füße. Ich habe juckende Füße. Klar, ich war dieses Jahr schon unterwegs. Ich habe eine tolle Reise nach Afrika gemacht und war mit meiner Frau in Rumänien. Und einen Griechenlandurlaub hatte ich dieses Jahr auch schon. Aber irgendwie hören die Füße nicht auf, zu jucken. Ich muss noch mal los. Ich habe viel hin und her überlegt. Wo kann man noch einen kurzen Trip hin machen? Ich wollte nicht lange weg, weil ich ja noch ehrenamtlich unterwegs bin, und das wollte ich nicht vernachlässigen. Also nur 14 Tage.


Die Mongolei hörte sich spannend an, aber besser man kombiniert das wegen der langen Anreise mit China. Balkan oder Baltikum? Da braucht man mehr Zeit. Marokko hörte sich gut an. Und so fing ich an, mir einen kleinen Trip durch das nordafrikanische Land zusammenzubauen. Ich hatte sogar schon angefangen, Flüge herauszusuchen (Düsseldorf-Agadir und Casablanca-Düsseldorf), Unterkünfte zu buchen und mir Gedanken über Busse und Bahnen zu machen. 

Aber nach einen Schwätzchen mit einem russischen Freund, den ich im Gym kennengelernt hatte, kam der Schwenk. Er war in beiden Ländern, in Marokko und in Georgien gewesen und sagte eindeutig: Georgien ist der Hammer! Und das Land ist klein, da kann man in ein paar Tagen viel sehen. 


Das gab dann den Ausschlag, ich stornierte die Marokkanischen Hotels und fing an, mich mehr mit Armenien und Georgien zu befassen. Ich hätte gerne nicht Aserbaidschan mitgenommen, aber da ist es dann doch zu unruhig, und eine Absprache mit meiner Frau, die meine Reiselust toleriert, lautet: keine gefährlichen Länder! (Ich suche noch nach Argumenten, warum Pakistan nicht gefährlich ist, da würde ich zu gerne mal hinreisen).


Also Armenien und Georgien. 2 Wochen, jeweils zur Hälfte auf beide Länder verteilt. Die Planung war nicht einfach. Es war schwer, Flüge zu finden. Die meisten Flüge gehen über Istanbul und kommen um 2:30 morgens in Eriwan an. 

Nicht gut.

Aber dann fand ich tatsächlich 1.) Direktflüge nach Eriwan und von Tiflis) und 2.) zu ‚vernünftigen‘ Zeiten. 

Durch das Land zu reisen, ist schwierig. Die meisten Sehenswürdigkeiten liegen in der Nähe von Tiflis oder Eriwan, so dass man besser in diesen Städten wohnt und von da aus sternförmig Ausflüge macht. Eigentlich nicht meine Art, zu reisen. So muss man immer hin- und zurückfahren oder man macht von vornherein Bustouren mit Guide. Auch nicht schlecht, aber eben nicht mein Stil. 

Hotels sind einfach zu finden und sehr billig. Busse und Züge zu buchen ist (wenn man die Webseiten endlich gefunden hat) auch einfach. Zuerst bin ich an Seiten in georgischer Sprache gescheitert, aber dann habe ich Portale auf Englisch gefunden und dann wurde vieles leichter.


Auch hier bin ich in eine Facebook-Gruppe ‚Reisen in Georgien‘ eingetreten und habe wertvolle Hinweise bekommen. 


Der Rest ist dann einfach gewesen. Infos über Simkarten, Reisewarnungen, Wetter und Gesundheitstipps und dann auch noch packen. Fertig! 







Und jetzt bin ich am Airport. Die S-Bahn hat mich mit der üblichen Verspätung (Gleisreparaturen in Neuss) hierher gebracht und jetzt sitze ich am Gate und warte. Früher war ja wahrscheinlich der Bahnhof der Sehnsuchtsort der Reisenden. Heute ist das der Flugplatz. Menschen, die eine Geschäftsreise machen (Montag Morgen sind das sehr viele), Menschen, die Verwandte oder Freunde besuchen, Reisende, die in Urlaub fliegen wollen und einige wenige, die das (kleine) Abenteuer suchen. Die Business-Leute erkennt man an der Kleidung und an dem kleinen Bordgepäck, die Urlauber an bunten Hemden und daran, dass sie generell ziemlich aufgekratzt sind. Die wenigen Abenteurer gehen hier unter. Vielleicht sind wir auch an der Kleidung erkennbar, das Gepäck ist aber meist aufgegeben. Bei mir nicht. Ich habe wieder meinen kleinen Deuter-Rucksack dabei und bin relativ ruhig. Ich bin ja schon mal geflogen und die 4 1/2 Stunden machen mir nichts aus. Von mir aus kann es losgehen…

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