Dienstag, 8.Oktober 2024 Reise über Tiflis nach Düsseldorf
Letzter Tag. Ich habe gestern Abend schon Abschied genommen, indem ich kein georgisches Essen sondern eine Pizza bestellt habe. Es war, glaube ich, das erste Mal, dass ich eine Pizza nicht geschafft habe. Sie war sehr lecker, aber auch sehr groß. Guter Abschluss.
Die Morgenroutine fiel heute länger aus, weil ich Zeit hatte. Um 11 Uhr den Bus nehmen, 3 Stunden fahren, eine Kleinigkeit am Samgori Bazaar in Tiflis essen, 1 Stunde zum Airport (mit einmal Umsteigen) und um 19 Uhr geht dann der Flug.
So der Plan.
Es gibt hier 2 Busbahnhöfe. Der größere alte und ein kleinerer neuer. Ich hatte irgendwie keine Lust mehr, im Hotel herumzugammeln und bin dann um 10 vor 10 zum Bazaar gegangen. Als ich dort ankam, sah ich zufällig an dem neuen Terminal einen Bus mit „Tbilisi“. Ich ging rüber und fragte, wann er losfahre. Er nickte und sagte: jetzt. Ok, dachte ich. Etwas zu früh, aber damit eventuell ein Grund weniger, den Flug zu verpassen. Einmal in Tbilisi, konnte ich jederzeit ein Taxi nehmen.
Also stieg ich ein und dann ging es auch direkt los. Dieses Mal sogar billiger. 12 Lari, beim letzten Mal waren es 15 Lari.
Anstrengend!
Diese kleinen Busse sind anstrengend. Dieser hier hatte keine Klimaanlage und keine Fenster zum öffnen. Und draußen waren es 24 Grad im Schatten. Allerdings schien auf meiner Seite die Sonne rein. Warm….
Anfangs saß ich alleine auf einer 2er Bank, aber dann wurde es voll. Und wärmer.
Nach 3 Stunden erreichten wir Tbilisi. Und dann hielt der Bus in einer mir unbekannten Gegend. Ich fragte, ob er nach Samgori fahre (hätte ich auch früher fragen können) und er verneinte. Hier sei Schluss!
Na gut. Wären wir in Samgori gelandet, hätte ich gewusst, wo die Klos sind, aber hier war nichts. Keine Waschräume, kein Busterminal, einfach nur Straße und viel Verkehr.
Auf der Karte konnte ich dann sehen, dass in der Nähe eine U-Bahn-Station war. Alles andere war dann einfach. Ich sprang in die U-Bahn und fuhr zum Liberty Square, da kenne ich mich ja aus. Und da gibt es (ich hatte heute Morgen wieder zwei große Kaffee) einen Shopping Mall mit sehr sauberen Waschräumen. Von da aus geht auch ein Bus direkt zum Airport.
Problem gelöst.
Also erst in die Mall, und dann habe ich mich kurz auf dem Platz in den Schatten gesetzt.
Meine restlichen Lari wollten auch noch unters Volk gebracht werden, also bin ich in ein kleines Restaurant auf einen Snack gegangen und danach zur Bushaltestelle. Die war an der Hauptstrasse und hier halten gefühlt 20 Busse. Eine Übersicht gibt es nicht, nur eine Digitaltafel, wo man die Ankunft der nächsten 5 Busse sehen kann. Meiner war nicht dabei. Auch 5 Minuten nach der lt. Google anvisierten Zeit war nichts zu sehen. Allerdings lief darunter eine Laufschrift (in georgischen Buchstaben) und da war auch ein Flugzeugsymbol zu sehen. Ich fragte ein Mädchen, aber sie sprach kein Englisch. 2 Mädchen weiter hatte ich dann Glück. Der Bus sei verspätet, aber das sei hier der richtige Bahnsteig.
Ich hatte zwar viel Zeit, aber sowas macht mich immer nervös.
Aber dann kam der Bus an und war sehr voll. Eine Stunde stehen? Nein, nach 5 Minuten wurde was frei, nicht so bequem mit dem Rucksack zwischen den Knien, dafür aber schön warm. Das Thermometer draußen zeigte 27 Grad!!
Und so kam ich 3 Stunden zu früh am Airport an (eingecheckt war ich schon) und war entsprechend unglücklich, als ich das Display sah: 45 Minuten Verspätung!
Shit!
Der Nachmittag/Abend zog sich. Und auch die Wolken zogen sich zu. Dann kam eine kurze (1/2 h) Kombi aus Starkregen und Sturm und Gewitter. Der Wind trieb das Wasser über den Asphalt, wie eine Wolke stoben die Wasserfahnen über die Flugzeuge, die draußen standen. Zusammen mit den Blitzen und dem Donner kam das einem Chaos relativ nah.
Aber dann hörte der Spuk auch auf und es blieb ein leichter Regen übrig.
Und irgendwann kam auch unser Flugzeug. Ich hatte wieder einen Gangplatz, leider neben einem sehr unruhigen und raumgreifenden Inder, aber 4 1/2 Stunden sind endlich…
Zuhause werde ich auspacken und zumindest für dieses Jahr den Rucksack verstauen.
Resume: wieder eine Erfahrung. Armenien ist ein zu Recht eher unbekanntes Land, aber es gibt viel zu sehen. Und die Berge sind WOW! Georgien macht viele Punkte mit seiner lebendigen Hauptstadt und beide Länder punkten wiederum mit freundlichen und hilfsbereiten Menschen.
Wenn ich wähle, müsste, wäre das spannendste Land Georgien. Die schlimmste Reise war die Zugfahrt Gyumri. Die größte Enttäuschung (sorry to say) war das Essen in beiden Ländern. Das leckerste Gericht war die Khacho Suppe und die Pizza (noch mal Sorry) in Georgien. Die schönste Unterkunft (knapp vor Tiflis) hatte ich in Telavi.
Wohnen war nicht teuer. Ich habe zwischen 19 und 24 Euro pro Nacht bezahlt.
Und sportlich war es. Abgesehen von den vielen Bergen und Stufen bin ich knappe 200km in den paar Tagen gelaufen.
Ich bin sehr froh, diesen Teil der Welt etwas kennengelernt zu haben. Obwohl so nahe an Putins Reich auch etwas gruselig war.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen