Dienstag, 1.10.2024 Tour Rainbow Mountains und die David Gareja Monastery

Den Weg zur U-Bahn am frühen Morgen habe ich schnell geschafft. Gut, dass ich das gestern schon ausgekundschaftet hatte. Durch die Kontrolle und dann auf die Rolltreppe. Wow! Hier ging es wirklich tief hinunter. Die Rolltreppe ist unheimlich lang und man hat das Gefühl, dass es in Richtung unten auch immer wärmer wurde. Klar, der Erdkern kann nicht weit sein. 





Einige Leute sitzen auch auf den Stufen, wenn die Fahrtzeit zu lang ist.


Eine Minute später kam auch schon die gut besetzte U-Bahn. Sie startete und rappelte sich mit recht hoher Geschwindigkeit durch den engen Tunnel. Offensichtlich ist sie schon etwas älter und die Gleise ebenfalls. Man tut gut daran, sich festzuhalten. Ich muss nur eine Station fahren, aber das ist ein ordentliches Stück. Direkt vor der U-Bahn soll der Treffpunkt mit der Reisegruppe sein. Es ist wieder ziemlich warm.


Die Gruppe war schnell gefunden und wir warteten. 

Neben mir sitzt ein Typ aus New York, der über London und Usbekistan hierhergekommen ist. Auch eine spannende Reise.


Unsere Gruppe formiert sich und es sind 2 Frauen aus Holland, eine Malaysierin, eine Frau aus den USA und eine Isländerin. Bunte Truppe. 


Es gibt ja 1000 Geschichten, wie das Christentum hier nach in den Kaukasus gekommen ist. Eine schöne ist die von dem König, der einen anderen Glauben hatte und die Christen verabscheute. Aber plötzlich wurde der Himmel dunkel und seine geistlichen konnten die Dunkelheit weder erklären noch beseitigen. 


In der Not wand er sich an einem Mönch und bat ihn um Hilfe. Der fing an zu beten und langsam verschwand die Dunkelheit und die Sonne kam wieder zum Vorschein. Sollte sich das wirklich so zugetragen haben, so war es wahrscheinlich eine Sonnenfinsternis, aber das ist egal, weil die Geschichte trotzdem schön ist.


Wir erfahren auch etwas über die georgische Sprache beziehungsweise über das georgische Alphabet. Es besteht aus 33 Buchstaben und 5 Vokalen. Das könnte der Grund sein, warum die Worte so schwierig auszusprechen sind.






 Die Fahrt geht über eine gute Straße und rechts und links haben wir sanfte Hügel, es wächst Wein, Mais und man sieht Obstbäume.


Der erste Stopp ist an einem nicht sehr spannenden Salzsee. Es ist halt ein See, außen ist Salz und in der Mitte sieht man ein bisschen Wasser. Warum ich hier acht oder neun Fotos gemacht habe kann ich nicht erklären. Wahrscheinlich, weil ich es kann!






Dann erreichen wir das Kloster und direkt gegenüber liegen die bunten Berge.


Die Rainbow Mountains wirken mit ihren Farben wie gemalt. Die kräftigen Farben sind vor Jahrmillionen durch die stetige Ablagerung von Sedimenten entstanden, die dann durch die rege Plattentektonik Stück für Stück wieder nach oben gedrückt wurden.










Das Besondere ist, (ich wiederhole mich, weil  es wirklich bemerkenswert ist) dass die einzelnen Farben in Streifen über die Hügel gehen. Das ist ziemlich gleichmäßig und wirkt dann auch wie ein Regenbogen. Wir laufen ein Stück durch diese Wüste hinunter in die Täler was allerdings mit meinen Schuhen nicht so toll ist, weil es ziemlich rutschig war. Eine von den Frauen ist auch gestürzt, aber zum Glück ist nichts passiert. Die ganze Gegend hier ist sehr lebensfeindliche, alles ist sehr trocken und es wachsen nur sehr widerstandsfähiger Kräuter und Sträucher.


Auf dem Hinweg hatten wir uns was zu essen gekauft und haben das dann nach einem langen Gang durch die Berge an der Station gegessen. Das war leider schwierig, weil sehr viele Wespen da waren. Ich hatte mir ein Stück Baguette und ein Gebäck mit Schinken mitgenommen, aber dieses Schinkenteil war nicht besonders lecker und auch viel zu viel. Außerdem schien es die Wespen anzuziehen. Es zog auch eine freundliche Hündin an, die sich als dankbarer Abnehmer zeigte. Also eine WIN WIN Situation, ich war das Teil los und sie hatte was im Magen.


Der Legende nach lebte hier in der Nähe der Mönch David Gareja. Er hatte dann das Kloster gebaut und den Orden gegründet. Die Legende danach brachten Rehe ihm ihre Milch und Adler brachten ihm Fisch, damit er in dieser Einöde überleben konnte.










Es gab noch benachbarte Kloster Klöster, aber im Zuge der Grenzstreitigkeiten wurde die Grenzlinie neu gezogen und so ist direkt hinter dem Kloster die Grenze nach Aserbaidschan, so dass die anderen Teile des Klosters jetzt hinter der Grenze liegen. 








Nachdem wir schon in den Rainbow Mountains sehr sportlich geklettert sind, sind wir jetzt auch neben dem Kloster den Berg hochgekrabbelt. Einfach war das auf keinen Fall, da es nur 2-3 Treppen gab, sondern wir sind durch die natürliche Felsstruktur geklettert



















Da, wo nur Steine waren, ging das recht gut wenn auch anstrengend. Aber manchmal lag auch loser Sand auf dem Fels Und dann wurde es in der Tat gefährlich. Mehrere von uns sind gestürzt und die nette Frau aus Malaysia hat sich wahrscheinlich irgendwas an der Hand getan, die jetzt leider anfing, anzuschwellen . 




Laut meinem iPhone ist die Kletterei vergleichbar mit 38 Stockwerken. Chapeau! 


Die Rückwärts war dann doch recht lang und andererseits auch wieder nicht. 


Auf der hinteren Bank habe ich zusammen mit der Frau aus Malaysia und mit der einen Holländerin gesessen und wir haben uns prima unterhalten. Die Malaysierin hat 15 Jahre lang in Australien gelebt und dort bei Apple gearbeitet. Da hatten wir schon ein paar Gemeinsamkeiten, aber als wir uns über das Reisen unterhalten haben, kamen noch viele andere dazu. 


Die Holländerin war mit ihrer Tochter da, die eine Reise vor uns saß. Die Tochter ist für zweieinhalb Monate in dieser Gegend unterwegs gewesen und hatte ihre Mutter aufgefordert, für die letzte Woche nach Georgien zu kommen und dann mit ihr zusammen zurück zu reisen. Auch eine coole Idee, und der Mutter gefiel das offensichtlich auch sehr gut. So verging die Rückfahrt wie im Fluge.


Ich bin dann noch mit der Malaysierin  in eine Drogerie gegangen und wir haben gemeinsam versucht den Leuten zu erklären, dass sie etwas gegen ihre geschwollene Hand brauchte. 


An der Handkante war diese leider noch mehr geschwollen und wurde auch immer dicker. Wir haben uns dann für ein Kühlungspray entschieden und ich hoffe für Sie, dass die Schwellung schnell weggeht. Sie fliegt morgen nach Malaysia. Kuala Lumpur. Ich bin dann noch mal in das Restaurant von gestern gegangen und habe mich mit einem Feierabend-Bier belohnt. Die Tour heute war hochinteressant Und das Kloster wirklich atemberaubend. Es war zwar viel Fahrerei, aber das hätte ich individuell mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht hinbekommen. Und mit dieser Truppe hat das alles in allem (trotz der Kletterei) viel Spaß gemacht. 

Als ich nach meinem Bier nach Hause gehen wollte, traf ich tatsächlich die beiden Holländerin noch mal. Das scheint hier ein Dorf zu sein.


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